»If worst comes to worst« – Antisemitismus, Rassismus und Kapitalismustheorien
Mit Jan Schlemermeyer (Inkatan, Frankfurt am Main)
Dass Antisemitismus und Rassismus als Herrschafts- und Diskriminierungsformen abzulehnen sind, ist in der politischen Linken weithin Konsens. Doch damit fangen die Probleme in der Regel erst an. Schließlich stellt sich die Frage, was Rassismus und Antisemitismus eigentlich genau sind und wie sie als Ideologien funktionieren. Zudem sind in den letzten Jahren – von kulturellem bis zu völkischem Rassismus oder auch von religiös-fundamentalistischem bis hin zu nationalsozialistischem Antisemitismus etwa – durchaus verschiedene ideologische Formen aufgetreten. Darüber hinaus wird immer wieder gefragt, was die Besonderheit des Antisemitismus ist und diesen vom klassischen Rassismus unterscheidet.
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Seminar: Einführung in die Kritik der Politischen Ökonomie
Das Interesse an der Theorie von Karl Marx und insbesondere seinem Hauptwerk Das Kapital verläuft meist antizyklisch zur aktuellen wirtschaftlichen Gesamtlage. So herrscht in Zeiten ökonomischer Krisen ein großes, aber meist ebenso oberflächliches, Interesse an dem bekanntesten Kritiker moderner gesellschaftlicher Verhältnisse. Tiefergehende Auseinandersetzungen finden dabei meist nicht statt. Was sind nun die kritischen Implikation des Kapitals? Read the rest of this entry »
Selbstverständnis online
Das Selbstverständnis des Inkatan ist nun unter der gleichnamigen Rubrik auf dieser
Seite zu finden.
»Universität in Sicherheit« – Um wessen Sicherheit geht es eigentlich, wenn in der unternehmerischen Hochschule von Sicherheit die Rede ist?
Von Anna Kern (Inkatan Frankfurt/Main)
(erschienen in: Hochschule im Neoliberalismus. Zur Kritik der Lehre und des Studiums aus Sicht Frankfurter Studierender und Lehrender)
Der Wecker klingelt früh um sieben. Es fällt schwer aufzustehen, das Lernen für die anstehenden Klausuren gestern Nacht ging bis zwei, trotzdem beginnt die Vorlesung pünktlich um acht, schließlich erfasst der RFID-Chip in der Goethe-Card genau, ob und wie lange sie anwesend ist. Nichtanwesenheit ist gleichbedeutend mit Nichtteilnahme an der Klausur, was wiederum Exmatrikulation heißen könnte. Der Weg zum Campus führt vorbei an den Pförtnern, und bis sie den Seminarraum erreicht, wird sie etwa fünf mal von den installierten Kameras aufgenommen; den Weg dorthin speichert der Chip der Goethe-Card ebenfalls genau. Nach dem Seminar noch in die Bibliothek. Read the rest of this entry »
Bochum: »Kritik der Politik als Politikwissenschaft? Zur materialistischen Staatstheorie von Johannes Agnoli«
8. Juli 2010: 20:00 Uhr, voraussichtlich im SZ Bochum
Mit Jan Schlemermeyer (Inkatan Frankfurt/Main)
In den aktuellen Debatten der materialistischen Staatstheorie sind die Überlegungen von Johannes Agnoli kaum noch Thema. Wenn überhaupt, wird auf seine Zeitdiagnose „Die Transformation der Demokratie“ verwiesen, eine Auseinandersetzung mit seinem weitergehenden staatstheoretischen
Konzept bleibt jedoch aus. Im Gegensatz zu den breit rezipierten, hegemonietheoretischen Überlegungen von beispielsweise Nicos Poulantzas scheint Agnolis Ansatz einer „Kritik der Politik“ (Agnoli) ungeeignet für eine Analyse der aktuellen Transformationsprozesse (demokratischer) Staatlichkeit zu sein. Ein Grund dafür dürfte sein, dass er im Verdacht steht, ein – wenngleich bemerkenswert wortgewaltiges – Anhängsel der Staatsableitungsdebatte der 1970er Jahre zu sein und deren Funktionalismus zu teilen. Darüber hinaus hat Agnoli sich aber auch selbst nie besonders darum bemüht, seine Arbeiten für wissenschaftliche Debatten aufzubereiten.
Gleichwohl lassen sich seine Überlegungen für die aktuellen Herausforderungen nutzbar machen. Eine Systematisierung von Agnolis Überlegungen verweist dabei nicht nur auf Widersprüche und blinde Flecken bei Agnoli selbst, sondern vielmehr auch auf die ungeklärten Fragen einer materialistischen Gesellschaftstheorie als Ganzer. Denn sie erfordert, insofern sie die bekannte Gegenüberstellung von Funktionalismus und Handlungstheorie nicht einfach wiederholen will,eine Reformulierung wesenlicher Kategorien der Kapitalismuskritik. Im Vortrag soll in diesem Sinne auf der Grundlage wertkritischer Überlegungen (u.a. von Moishe Postone) ein mögliches Konzept der Transformation demokratischer Staatlichkeit skizziert werden. Die kapitalistische Gesellschaft ist demnach entlang des immer zugleich politischen und ökonomischen Prozess ihrer Reproduktion, dem Veränderung nicht entgegengesetzt, sondern vielmehr immanent ist, zu analysieren.
Diskutiert werden soll, inwiefern sich mit diesem Ansatz die älteren und neueren Veränderungen demokratischer Staatlichkeit begreifen lassen und was das für die Praxis heissen könnte.
Frankfurt: »Kritik der Politik als Politikwissenschaft? Zur materialistischen Staatstheorie von Johannes Agnoli«
Donnerstag, 15. April 2010, 18.00 Uhr (c.t.)
Im IfS „im Exil“, im alten Hauptgebäude der Universität (Hörsaalgebäude), Mertonstr., Bauteil B, 2.Stock, Raum B-212
Jan Schlemermeyer (Institut für kategoriale Analyse )
In den aktuellen Debatten der materialistischen Staatstheorie sind die Überlegungen von Johannes Agnoli kaum noch Thema. Wenn überhaupt, wird auf seine Zeitdiagnose „Die Transformation der Demokratie“ verwiesen, eine Auseinandersetzung mit seinem weitergehenden staatstheoretischen Konzept bleibt jedoch aus. Im Gegensatz zu den breit rezipierten, hegemonietheoretischen Überlegungen von beispielsweise Nicos Poulantzas scheint Agnolis Ansatz einer „Kritik der Politik“ (Agnoli) ungeeignet für eine Analyse der aktuellen Transformationsprozesse (demokratischer) Staatlichkeit zu sein. Ein Grund dafür dürfte sein, dass er im Verdacht steht, ein – wenngleich bemerkenswert wortgewaltiges – Anhängsel der Staatsableitungsdebatte der 1970er Jahre zu sein und deren Funktionalismus zu teilen. Darüber hinaus hat Agnoli sich aber auch selbst nie besonders darum bemüht, seine Arbeiten für wissenschaftliche Debatten aufzubereiten.
Gleichwohl lassen sich seine Überlegungen für die aktuellen Herausforderungen der materialistischen Staatstheorie nutzbar machen. Eine Systematisierung von Agnolis Überlegungen verweist dabei nicht nur auf Widersprüche und blinde Flecken bei Agnoli selbst, sondern vielmehr auch auf die ungeklärten Fragen einer materialistischen Gesellschaftstheorie als Ganzer. Denn sie erfordert, insofern sie die bekannte Gegenüberstellung von Funktionalismus und Handlungstheorie nicht einfach wiederholen will, eine Reformulierung grundlegender materialistischer Analysen der kapitalistischen Gesellschaft. Im Vortrag soll in diesem Sinne auf der Grundlage wertkritischer Überlegungen (u.a. von Moishe Postone) ein mögliches Konzept der Transformation demokratischer Staatlichkeit skizziert werden. Die kapitalistische Gesellschaft ist demnach entlang des immer zugleich politischen und ökonomischen Gesamtprozesses ihrer Reproduktion, dem Veränderung und – relative – Kontingenz nicht entgegengesetzt, sondern vielmehr immanent ist, zu analysieren. Diskutiert werden soll, inwiefern sich mit diesem Ansatz die älteren und neueren Veränderungen demokratischer Staatlichkeit adäquat begreifen lassen.
Kritik der Politik als Politikwissenschaft? Zur materialistischen Staatstheorie von Johannes Agnoli
Mit Jan Schlemermeyer (Inkatan, Frankfurt am Main)
In den aktuellen Debatten der materialistischen Staatstheorie sind die Überlegungen von Johannes Agnoli kaum noch Thema. Wenn überhaupt, wird auf seine Zeitdiagnose „Die Transformation der Demokratie“ verwiesen, eine Auseinandersetzung mit seinem weitergehenden staatstheoretischen Konzept bleibt jedoch aus. Im Gegensatz zu den breit rezipierten, hegemonietheoretischen Überlegungen von beispielsweise Nicos Poulantzas scheint Agnolis Ansatz einer „Kritik der Politik“ (Agnoli) ungeeignet für eine Analyse der aktuellen Transformationsprozesse (demokratischer) Staatlichkeit zu sein. Ein Grund dafür dürfte sein, dass er im Verdacht steht, ein – wenngleich bemerkenswert wortgewaltiges – Anhängsel der Staatsableitungsdebatte der 1970er Jahre zu sein und deren Funktionalismus zu teilen. Darüber hinaus hat Agnoli sich aber auch selbst nie besonders darum bemüht, seine Arbeiten für wissenschaftliche Debatten aufzubereiten.
Gleichwohl lassen sich seine Überlegungen für die aktuellen Herausforderungen der materialistischen Staatstheorie nutzbar machen. Eine Systematisierung von Agnolis Überlegungen verweist dabei nicht nur auf Widersprüche und blinde Flecken bei Agnoli selbst, sondern vielmehr auch auf die ungeklärten Fragen einer materialistischen Gesellschaftstheorie als Ganzer. Denn sie erfordert, insofern sie die bekannte Gegenüberstellung von Funktionalismus und Handlungstheorie nicht einfach wiederholen will, eine Reformulierung grundlegender materialistischer Analysen der kapitalistischen Gesellschaft. Im Vortrag soll in diesem Sinne auf der Grundlage wertkritischer Überlegungen (u.a. von Moishe Postone) ein mögliches Konzept der Transformation demokratischer Staatlichkeit skizziert werden. Die kapitalistische Gesellschaft ist demnach entlang des immer zugleich politischen und ökonomischen Gesamtprozesses ihrer Reproduktion, dem Veränderung und – relative – Kontingenz nicht entgegengesetzt, sondern vielmehr immanent ist, zu analysieren. Diskutiert werden soll u.a., inwiefern sich mit diesem Ansatz die älteren und neueren Veränderungen demokratischer Staatlichkeit adäquater begreifen lassen
Bochum: Von der impliziten Werttheorie zur expliziten Revolutionstheorie im Postoperaismus
25. März, 20 Uhr, Soziales Zentrum Bochum: Vortrag mit Philipp Metzger, Institut für kategoriale Analyse
Vorgestellt wird die Arbeit von Philipp Metzger, in welcher er die Werttheorie von Michael Hardt und Antonio Negri sowie die zugrundeliegenden geschichtsphilosophischen Prämissen analysiert. Angesichts der zunehmenden Bedeutung ›immaterieller Arbeit‹ im postfordistischen Kapitalismus, so die These der Autoren, scheint sich die Frage nach der Gültigkeit des Marxschen Wertgesetzes zu stellen. Die Marxsche Werttheorie analysiert die Kategorie des Wertes als soziales Verhältnis und damit kapitalistische Vergesellschaftung als strukturell antagonistische. Die Frage nach dem Wert und die Debatte über die Werttheorie bewegen sich daher im Spannungsfeld von Struktur und Handlung. Michael Hardt und Antonio Negri kommen zu dem Fazit, dass das Wertgesetz, wonach Arbeitszeit Wert bildet, angesichts der neuen Produktivkräfte revidiert werden müsse. Dabei folgt aus ihrer Analyse einer neuen fragmentarischen Werttheorie, dass die immaterielle Arbeit das Potenzial für eine Art »spontanen Kommunismus« bereithalte. Diese Analysen werden darstellt und mit einer kritischen Darstellung konfrontiert. Der Referent stellt in diesem Kontext seine These vor, wonach die Autoren zu ihrer Analyse nur aufgrund ihrer ultra-substanzialistischen Interpretation des Marxschen Wertgesetzes und einer verkürzten Technikkritik kommen konnten.
http://KommunistischeGruppeBochum.blogsport.de/2010/03/03/von-der-impliziten-werttheorie-zur-expliziten-revolutionstheorie-im-postoperaismus/
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Willkommen auf der Internetseite von INKATAN – Institut für kategoriale Analyse
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